„Unser Dorf hat Zukunft“: So hat sich Neudorf für den Landesentscheid präsentiert
Mit dem zweiten Platz beim Regionalwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat sich Neudorf im vergangenen Jahr für den Landeswettbewerb 2025 qualifiziert. Am Donnerstag war die Jury des Regierungspräsidiums Kassel vor Ort, um sich davon zu überzeugen, was der Wächterbacher Ortsteil zu bieten hat.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Andreas Weiher und Ortsvorsteherin Simone Bienossek erfreuten die Gloria Singers, unterstützt von weiteren Sangesfreunden, die Jury mit dem Neudorf-Lied. Zur Überraschung der Moderatorinnen folgte darauf ein kleiner Stresstest. Hiltrud Schwarze, Leiterin der Kommission, ergriff das Wort und alle zehn Jurymitglieder stellten sich vor unten nannten die Kriterien, nach denen sie jeweils bewerteten. Dadurch geriet der Zeitplan in Gefahr, denn die Präsentation sollte exakt zwei Stunden dauern.
Von nun an galt es, sechs Minuten wieder aufzuholen. Nach einer kurzen Zeitreise, in der Sabrina Lauster Erklärungen zur Dorfgeschichte und zum alten Rathaus gab, bestieg die Jury einen Planwagen. Auf der Rundfahrt zu den verschiedenen Attraktionen Neudorfs informierte Claudia Müller die Jurymitglieder über Infrastruktur und Besonderheiten des Dorfes. Sie musste auch einige kritische Fragen beantworten. Kurz vor der ersten Station wurde der Planwagen dann von Mitgliedern des Schützenvereins mit Böllerschüssen begrüßt, was allerdings nicht bei allen Jurymitgliedern gut ankam.
Erster Halt war dann am Weinberg, wo Sebastian Knobloch über den Weinanbau und den Verein der Weinfreunde berichtete. Im Weinkeller im ehemaligen Wasserhochbehälter zeigte Peter Lerch, wie der Wein gekeltert wird und die Jury kam in den Genuss einer Weinprobe. Dann ging die Fahrt weiter zur Kirche. Hier wurde die Jury von Norbert Metzler empfangen der über die Geschichte der Doppelkirche, die je einen Raum für die Katholiken und die Protestanten aufweist, Auskunft erteilte. Auf dem Friedhof gab es dann wieder eine Überraschung. Eine junge Frau rannte hilferufend auf die Wiese, gefolgt von drei Männern. Doch die Frau zeigte sich wehrhaft und überwältigte die Angreifer. Das Ganze entpuppte sich als eine Schauübung des Judovereins. Weiter ging es vorbei an der alten Schule, die den Wächtersbacher Muslimen eine Zeit lang als Moschee diente und die heute das Vereinsheim des Judo-Clubs ist, zum Dorfgemeinschaftshaus. Hier warteten schon der Damen-Sportclub und die Krabbelgruppe und empfingen die Jury, begleitet von der WKKW-Band und der Band der C3 Church, mit einem Tanz. Im Inneren gab Petra Henkel Einblicke in die Begegnungsstätte „Treffpunkt Neudorf“ mit eigener Bücherei.
In der Halle des Gemeinschaftshauses präsentierten sich der Tischtennisverein und die Fußballjugend. Zur letzten Station, dem Weidenhof, ging es dann, angeführt von einer Delegation des Connemara-Gestüts, zu Fuß weiter. Hier warteten die Kindergartenkinder und führten die Ankömmlinge über den Hof. Zum Abschluss berichtete Claudia Müller im hofeigenen Laden über die Direktvermarktung der vor Ort erzeugten Produkte.
Ergebnis wir am 26. Juni bekannt gegeben
Mit zwei Stunden und einer Minute Dauer der Präsentation hatte die Regie die verlorenen Minuten wieder ausgeglichen und beinahe eine Punktlandung hingelegt. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt des Dorflebens. Das Ergebnis der Bewertung soll am 26. Juni verkündet werden. Die Neudorfer hoffen auf einen guten Platz unter den 14 teilnehmenden Dörfern.
Im Planwagen macht sich die Jury einen Eindruck vom Wächtersbacher Stadtteil.
Die Jury wird empfangen. FOTOS: LAUBENTHAL
Der Weidenhof ist die letzte Station der Tour.