Kai Ruppel: Maislabyrinth wird mit modernster Technik und GPS-Unterstützung exakt ausgesät
„Das bekommen wir hin!“ Kai Ruppel musste nicht lange nachdenken, als Lena Gerhold und Claudia Müller vom Weidenhof in Neudorf nachfragten, ob er ein Maislabyrinth aussäen könne. Modernste Technik und GPS-Unterstützung machen es möglich.
Der Wolferborner Kai Ruppel ist Lohnunternehmer. Das heißt, er arbeitet mit seinen großen Maschinen für die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region. Die beauftragen ihn zum Aussäen, Spritzen oder Ernten. Dieses geschieht heute mit modernster Technik und maximaler Effizienz.
Dank GPS-Unterstützung kann der riesige Schlepper mit seiner Aussatmaschine die Maissaatkörner bis auf zwei Zentimeter exakt ausbringen. Damit kommt Ruppel bis in den kleinsten Winkel eines Ackers oder ist in der Lage, die Wege eines Labyrinths freizulassen.
Das klingt geradezu unvorstellbar, ist aber in der modernen Landwirtschaft gelebter Alltag. Das Labyrinth ist sozusagen die Kür, denn ein solch komplexes Gebilde kommt in der Praxis eher selten vor, ist aber machbar.
Das Lohnunternehmen schickt die Schlagdaten des Feldes und das gewünschte Motiv zu einem externen Dienstleister, der das Bild in die Karte des Schlags auf dem das Maislabyrinth entstehen soll einfügt. Die Karte enthält nun die Informationen, in welchem Bereich Mais gelegt werden soll und welche Bereiche frei bleiben sollen. Der Dienstleister versendet die Datei im ISOXML-Format, welches das Terminal des Traktors verarbeiten kann, an den Lohnunternehmer. Anschließend spielt der Fahrer die Datei auf den Traktor und aktiviert die Schlagkarte, sobald er auf dem Feld angekommen ist. Der Traktor steuert nun anhand der Daten aus der Karte die Sämaschine und schaltet die einzelnen Saatkästen an den Stellen, an denen kein Mais gelegt werden soll, automatisch beim Überfahren der Fläche aus. Das Ganze funktioniert so ähnlich wie ein Tintenstrahldrucker – allerdings in einer mindestens 5XXL-Variante.
Inzwischen ist das Mais sehr gut gewachsen. Während er in weiten Teilen des Kreises unter der Trockenheit leidet, gedeiht er in Neudorf gut. So gut, dass wegen der überstehenden Blätter ein wenig Nacharbeit an den Laufwegen nötig wurde.
Der Weidenhof rechnet mit vielen Besuchern. Ein solch großes Maislabyrinth ist eine Attraktion, die allerdings durch den erheblichen Bekanntheitsgrad von Kai Ruppel noch weiter aufgewertet wird.
Bekannt von „Bauer sucht Frau“
Der Wolferborner war vor sechs Jahren Kandidat bei der TV-Show „Bauer sucht Frau“ und schaffte es als sympathischer Mann bis ins Finale. Die Frau fürs Leben hat er dabei zwar nicht gefunden, aber sehr viele Freunde, einen riesigen Bekanntenkreis und sehr viele Follower in den sozialen Netzwerken.
Der Schlepper fährt zentimetergenau über das Feld.
Kai Ruppel programmiert die Maschine. Fotos: Jüngling/Ruppel